Sprachförderung für Pflege-Azubis

11. August 2021

Frankfurt am Main, den 11. August 2021 – Das Agaplesion Bildungszentrum für Pflegeberufe Rhein-Main hält für alle Pflege-Auszubildenden, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, ein besonderes Angebot bereit: Kostenfrei können sie an berufsbezogenen und fachspezifischen Sprachförderkursen des Sprach- und Bildungszentrums des Deutschen Roten Kreuzes Frankfurt teilnehmen.

Sich in der Welt der medizinischen und pflegerischen Fachbegriffe zurechtzufinden – das ist für sich genommen schon eine große Herausforderung für alle, die eine Ausbildung zur Pflegefachkraft beginnen. Noch schwieriger wird es, wenn Deutsch nicht die eigene Muttersprache ist. „Wenn ich auf der Station mit Kollegen oder Patienten spreche, dann weiß ich genau, was ich sagen will. Aber es kommt vor, dass mir die Fachbegriffe fehlen und ich dann umständlich beschreiben muss, was ich meine“, sagt Ghilslaine. Sie ist eine jener Auszubildenden, die aktuell an einem Sprachförderkurs im Agaplesion Bildungszentrum teilnehmen. Seit 2018 kooperiert das Bildungszentrum dazu mit dem Sprach- und Bildungszentrum des Deutschen Roten Kreuzes Frankfurt und bietet Auszubildenden die Möglichkeit, die eigene Sprachfertigkeit zu verbessern. Ziel der Sprachförderung ist es, das vorhandene B2-Niveau zu stabilisieren und so zu optimieren, dass das höhere C1-Level erreicht werden kann. Das Besondere: Das Angebot ist für die Schüler:innen kostenfrei und kann parallel zur Ausbildung wahrgenommen werden. Ergänzend besteht die Möglichkeit, an einem vierwöchigen Intensivkurs vor Ausbildungsbeginn teilzunehmen.

„Fachinhalte in einer fremden Sprache zu lernen, das ist ein sehr anspruchsvolles Unterfangen. Um eine Überforderung der betroffenen Auszubildenden zu vermeiden, bieten wir die Sprachförderkurse an, deren thematischer Schwerpunkt auf pflegerischen Themen liegt“, sagt Dr. Jutta Müller, stellvertretende Leiterin des Agaplesion Bildungszentrums. Während im regulären Unterricht die Vermittlung von Fachwissen im Mittelpunkt steht, bieten die Sprachförderkurse ausreichend Zeit, um Fehler beim Schreiben und Sprechen zu korrigieren. Von großer Bedeutung ist vor allem das Erlernen jener Fachbegriffe und Redewendungen, die die angehenden Pflegefachkräfte in der Kommunikation mit Patient:innen und Kolleg:innen auf der Station täglich brauchen. So stehen im Kurs zum Beispiel Themen wie Nahrungsergänzungsmittel oder die menschlichen Sinne auf der Agenda.

„Für die Auszubildenden stellt sich in der Praxis meist nicht die Frage, wie sie eine pflegerische Maßnahme durchführen sollen. Für sie liegt die Herausforderung darin, dem Patienten verständlich zu erklären, was sie tun“, sagt Kajetan Tadrowski, Leiter des Sprach- und Bildungszentrums des Deutschen Roten Kreuzes Frankfurt. Diese Situation kennt auch Isabella, die mit Senior:innen arbeitet. „Die älteren Menschen können zum Teil nicht mehr so gut hören. Als gebürtige Spanierin muss ich mich dann besonders bemühen, deutlich und langsam zu sprechen, damit sie mich verstehen können. Während man beim Schreiben genug Zeit hat, Wörter nachzuschlagen, muss es beim Gespräch mit dem Patienten immer ganz schnell gehen. Hier möchte ich sicherer werden“, sagt Isabella. Genau wie ihre Mitschülerin Hiwet ist sie sehr dankbar, dass es das Angebot der Sprachförderkurse gibt: „Es schmälert das Selbstbewusstsein, wenn man sieht, wie schnell ein Muttersprachler einen Fachtext lesen und verstehen kann, während man selbst dafür sehr viel länger braucht. Das ist eine Herausforderung, die ich gerne annehme, aber umso dankbarer bin ich, dass es die unterstützenden Sprachkurse gibt“.

Im September wird der nächste Intensivkurs starten, der einem neuen Ausbildungsjahrgang das Eintauchen in die Welt der medizinischen und pflegerischen Fachbegriffe erleichtern soll.

 

Weitere Informationen über das AGAPLESION BILDUNGSZENTRUM FÜR PFLEGEBERUFE RHEIN-MAIN finden Sie im Internet unter: www.krankenpflegeschule-frankfurt.de

Das AGAPLESION BILDUNGSZENTRUM FÜR PFLEGEBERUFE RHEIN-MAIN ist eine der großen Pflegeschulen in Frankfurt am Main und befindet sich in modernen Räumlichkeiten im Mertonviertel. Das Bildungszentrum wird von den AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN und dem Krankenhaus Sachsenhausen getragen und bietet derzeit 200Ausbildungsplätze für die Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann an. Neben der dreijährigen Vollzeitausbildung ist hier auch eine vierjährige Teilzeitausbildung möglich. Außerdem gehören Weiterbildungen im Bereich Praxisanleitung sowie Intensiv- und Anästhesiepflege zum Angebot des Bildungszentrums.

 

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Die Auszubildenden Ghislaine und Hiwet (rechts) sind sehr dankbar über die Unterstützung durch die Sprachförderkurse (© AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN).